ein Neuer aus dem wilden Süden

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Mai 2025 13 18:56

ein Neuer aus dem wilden Süden

Beitrag von Forum Member

Hi Miteinander,
hier meldet sich mal ein Neuer aus dem "wilden Süden" von Deutschland.
Ich hatte mir mal vor einem Weilchen, also vor gut 30 Jahren, von einem Kollegen dessen CBX-Pro Link abgekauft.
Hatte sie damals auch ein bischen gefahren, aber dann doch festgestellt, daß sie mir doch etwas zu gemütlich war (siehe Nick) und beschlossen, sie einzumotten für die gemütliche Zeit als Rentner oder so.
Nun dachte ich aktuell mal, ich könnte sie doch mal wieder reaktivieren und vielleicht mal wieder bischen Mopped fahren ohne auf die Rundenzeit zu schauen.
Mal schauen, wann ich den ersten km zurücklege und was mich beim ausmotten noch so überraschen wird (Tips willkommen).
Grüßle Rossi
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Re: ein Neuer aus dem wilden Süden

Beitrag von Forum Member

Hallo Rossi
Herzlich willkommen hier im CBX Forum, Solltest du Fragen zur Wiederinbetriebnahme haben immer her damit. Gruß Peter :CBX:
Homepage: https://cbxforum1.de
CBX the one and only first Big Bike.If you want Six--ride a CBX.
Bin auf dem Weg ins Badezimmer geblitzt worden. Wollte putzen - jetzt ist der Lappen weg.
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Re: ein Neuer aus dem wilden Süden

Beitrag von Forum Member

Dem pflichte ich bei. Motorräder nach sehr langen Standzeiten wieder in Betrieb zu nehmen ist nicht ganz ohne.
Vielleicht fängst du damit an, was du zur Konservierung seinerzeit alles unternommen hast.
Welcome!
Achim
In der Kurve schnell fahren kann jeder. Auf der Geraden brauchst du Leistung!!1 (geklaut im MT-07-Forum)

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Re: ein Neuer aus dem wilden Süden

Beitrag von Forum Member

Danke für die Begrüßungen
Achim Grabbe hat geschrieben: Di 13. Mai 2025, 23:20 Vielleicht fängst du damit an, was du zur Konservierung seinerzeit alles unternommen hast.
Wenn ich das nach der Zeit noch so genau wüßte.
Nach Erinnerung bewegliche Teile geschmiert, leerlaufen lassen und Öl in Verbrennungsraum.
Nach der Zeit natürlich eine Black Box.
Ob es jemand in BaWü gibt, der Erfahrung mit der Revitalisierung einer CBX nach rund 30 Jahren hat?
Steht eh gerade im Hänger.
Grüßle an Alle
Rossi

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Re: ein Neuer aus dem wilden Süden

Beitrag von Forum Member

Hi auch von mir Willkommen, ebenfalls aus dem Süden :)

Wenn ich das noch richtig im Kopf habe - irgendwo hier mal gelesen, dann gibt es bei Karlsruhe-Durmersheim eine Firma.
Hatte eben mal nach gesucht, nennt sich Bike Side.
Vielleicht kennt die hier einer, ich bin gerade auch schwer am überlegen ob ich dort einmal hinfahre. Falls ich das tue, melde ich mich wieder ;)

Grüße

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Mai 2025 17 10:22

Re: ein Neuer aus dem wilden Süden

Beitrag von Forum Member

Gnulf hat geschrieben: Mi 14. Mai 2025, 21:27 ich bin gerade auch schwer am überlegen ob ich dort einmal hinfahre. Falls ich das tue, melde ich mich wieder ;)
das wäre nett.
Mit einem Kollegen (mit Z1300 Schrauber-Erfahrungen:-)) aus alten Zeiten gesprochen, daß wir uns die CBX mal anschauen gemeinsam

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Mai 2025 17 13:50

Re: ein Neuer aus dem wilden Süden

Beitrag von Forum Member

Viele Grüße von der Nördlichen Wasserkante
Für das erste Anstarten empfehlt sich eine Traktor oder Laster Batterie . Damit zieht der Anlasser ausdauernd und viel kräftiger durch .
Das ist wichtig , weil nach der langen Stehzeit kann es ewig dauern , bis der Motor Zündet und Anläuft .
Eine kleine Batterie hilft da gar nichts !
Vorher den alten Sprit aus dem Tank entfernen und durch Super Plus erneuern , das wird auch kein Fehler sein .
Bei uns wird demnächst eine neue Bikerwerkstatt eröffnen : Schollys Bikerbude , so soll die heißen . Vom Roller bis zum Chopper , da wird alles erledigt .
Der Typ war früher auch schon mal bei Hein Gerike und kennt sich echt gut aus .
Cool , dann sind wir hier erstmal rundum gut versorgt !
Gruß Gerhard

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Mai 2025 17 20:06

Re: ein Neuer aus dem wilden Süden

Beitrag von Forum Member

Hallo Rossi,

auch von mir ein herzliches Willkommen und viel Spaß hier bei uns im Forum.

Zu der Wiederinbetriebnahme hast Du hier ja schon ein paar Tipps bekommen, und es werden wohl auch noch ein paar mehr werden, also auch von mir jetzt welche…

Ich hatte schon öfter mit solchen Anforderungen zu tun, und möchte Dir dazu folgende Tipps geben – so als Hintergrundgedanken bei der Wiederinbetriebnahme.

Generell ist es natürlich ein Unterschied, ob so ein Fahrzeug 20, 30 oder 50 Jahre nicht in Betrieb gewesen ist, und welchen Wert das Fahrzeug an sich darstellt.

Bei einem 30 Jahre alten Youngtimer wie Golf oder so, ist das eher weniger problematisch als bei einem Exoten wie eine CBX, eine Z 1300, eine Bimota aus den 70ern oder ein SL aus den 50ern.

Daher würde ich, in jedem Fall, zunächst weder den Motor versuchen zu starten, und den auch nicht per Hand durchdrehen, sondern:

Erst den Tank abbauen und leer laufen lassen, und zwar durch den Benzinhahn, und im Optimalfall in eine Glasgefäß in dem man die Rückstände sehen kann.

Danach mit einem Endoskop (gibt es heute ja für ein paar Euros – notfalls eines leihen) in den Tank sehen, ob da irgendwelche Rostansätze oder auch nur Flugrost zu sehen sind. Und zwar vor allen Dingen an der Oberseite des Tanks von innen, also dort, wo auch bei randvollem Tank meistens nach langer Standzeit doch eine Luftblase ist.
Sollte da nur ganz wenig bis gar kein Rost sein, zwei bis dreimal spülen, Benzinhahn auch zerlegen und säubern (auch die Röhrchen), dann neuen Sprit rein und gut.

Dann alle Kerzen raus und mit dem Endoskop in die Zylinder sehen. Mit Glück ist alles sauber, weil Du ja geschrieben hast, Du hast damals Öl in die Verbrennungsräume gefüllt usw. Prima!
Aber hast Du sie damit damals auch ein paar Mal per Hand durchgedreht?

Wenn die wirklich 30 Jahre gestanden hat, könnte es nämlich trotzdem sein, dass sich das Öl auf den Kolbenböden abgesetzt oder verpflüchtigt hat, besonders in den Zylindern, in denen ein Ventil offen stand über die Jahre.
Da könnte man dann also mit dem Endoskop gleich auch sehen, wie die Ventilsitze der offenen Ventile aussehen (Flugrost), oder eben Rostansatz in den Zylindern.

Erst wenn beides ok wäre, würde ich den Motor stückweise PER HAND langsam und vorsichtig durch drehen, dabei auch zwischendurch immer wieder mit dem Endoskop in die Zylinder sehen, in denen der Einblick auf Grund der Kolbenstellung im OT bei der Erstbesichtigung noch nicht möglich war.
Wenn das dann wirklich alles so einigermaßen im grünen Bereich wäre, würde ich da Ballistol oder ähnlich reinsprühen, das Motoröl samt Filter wechseln, und neues, 10er Öl reinfüllen.

Dann den Motor wieder vorsichtig per Hand ein paar Mal drehen, wenn alles leichtgängig ist, dann erst den Anlasser benutzen und in kurzen Intervallen den Motor damit ein paar Mal durchdrehen.
Dann erst die Kerzen wieder rein und ggf. mal eine Kompressionsmessung auf allen Zylindern druchführen, damit man einen groben Anhaltswert hat auch für später hat.

Mit den Vergasern ist das eine andere Sache.

Wenn Du die Vergaser damals hast leerlaufen lassen, könntest Du Glück haben, dass sie mit neuem Sprit noch funktionieren, denn den Kacksprit von heute gab es damals noch gar nicht.
Ich hab in den letzten Jahren mehrfach alte Mopeds für Kumpels wieder reanimiert, die auch 20 bis 40 Jahre gestanden hatten, und die sind dann vergasertechnisch auf den ersten Druck angesprungen (CB 750 Four, GL 1000, Bimota SB 2).

Ich würde also an Deiner Stelle ein kleines Spritgefäß an die Vergaser hängen und diese zunächst fluten, dann einen Tag stehen lassen, das Benzin wieder ablassen und das Prozedere wiederholen.
Dabei aber das Spritgefäß im Auge behalten, also maximal 500 ccm-Gefäß nehmen, damit im worstcase nicht gleich ein Zylinder komplett vollläuft – alles schon erlebt.
Falls ein Vergaser dann aus dem Schlauch überläuft, hilft manchmal zartes Klopfen mit einem Schraubenzieher gegen die betreffende Schwimmerkammer.

Sollte das alles so klappen, wofür wir Dir hier alle die Daumen drücken, dann erst Zündkabel auf die neuen Kerzen stecken und einen Startversuch wagen.
Dazu würde ich den Luftfilter raus nehmen (muss eh neu nach der langen Zeit) und einen mit ETWAS Benzin getränkten Lappen vor die Ansaugöffnung halten.

Das die Gas- und Choke-Züge leichtgängig sind hast Du sicher schon getestet, und das der Zündungskillschalter im Notfall tut was er soll auch.
Wenn das also alles mit viel Glück so klappt, springt das Moped dann an und es grinst bei Dir von einem Ohr zum anderen – so einen Klang hatte selbst Valentino nicht, grins…

Zum kurzen warmlaufen reicht es, das Gefäß ab und zu mit Sprit nachzufüllen.
Dann aber wieder Motoröl raus, mitsamt Filter, normales Öl einfüllen, Tank drauf, neu betanken und dann noch mal in Ruhe etwas warm laufen lassen, bevor Du die erste kurze Probefahrt machst.
Bremsen wirste ja schon geprüft haben, mit neuem Öl und gängig machen der Kolben in den Bremszangen usw., und Reifen sind dann wohl auch schon neu.

Das hört sich zwar nach bisschen viel Aufwand an, aber wenn der Motor wirklich doch einen Standsachaden haben sollte, also doch Rost in einem Zylinder, sparst Du Dir im Endeffekt viel Zeit und Geld auf dieses Weise, weil Du den Schaden dann nicht unnötig vergrößerst.

Denn wenn Du Zylinder und Kopf gleich demontierst und überholst wird das sicher viel günstiger, als wenn die Kolben erst durch etwaigen Rist fressen, und das geht blitzschnell.
Dann brauchste sicher einen Übermaßsatz Kolben und Ringe, Übermaß hohnen lassen, usw. dazu die Teilebeschaffung, wirklich nicht nur ein Kostenproblem.

Wenn Zylinder und Kopf ab sind, natürlich auch gleich Ventile einschleife und neue Schaftdichtungenn, bei den Laufbuchsen reicht in diesem Fall meistens ein ganz vorsichtiges nachhohnen der Laufbuchsen. Außerdem siehst Du bei der Demontage dann sofort, ob die Kolbenringe ev. verklebt und/oder verrostet sind usw.
Also im Endeffektbrauchst Du für diese Minimalversion der Teilüberholung dann nur eine neue Fuß- und Kopfdichtung, neue Ventilschaftdichtungen und bisschen Zeit.

Jeder Versuch das Moped unüberlegt zum laufen zu bringen kostet aber das Mehrfache an Zeit und Geld – von der nicht ganz unproblematischen Teilebeschaffung ganz abgesehen.

Außerdem kannst Du dann auch gleich die Ventile neu einstellen und Dich vom ordnungsgemäßen Zustand der Steuerketten und Spanner überzeugen.
Mit dem Vergaser ist das ähnlich, wenn das wie oben beschrieben nicht funktinoiert, muss der sowieso raus und zerlegt werden – sonst wirst Du nie glücklich mit dem schönen Gerät.

Ich drück Dir also alle verfügbaren Daumen, und ich hab 10 davon, je 5 an beiden linken Händen, dass Du Deine CBX schnell auf die Straße bekommst – mit überschaubarem Aufwand.

Das hier sehr hoch bewerte Alpha-Centauri-Öl brauchste aber nicht einfüllen, zumal es da immer gewaltige Lieferengpässe gibt.
Sorry, das konnte ich mir nicht verkeifen, Jungs. "me"

Und wenn Du Deine Rossi-Fahrweise doch noch nicht ganz abgelegt hast, kannst Du auch die Pro-Link mit ganz geringem technischem und finanziellem Aufwand deutlich handlich handlicher umbauen. Ich hatte dazu früher mal einen Beitrag hier geschrieben (musste mal suchen) und ich fahre einer meinen ProLinks auch seit über 20 Jahren mit so einem Umbau.

Euch allen einen tollen Frühjahrsstart und viel Spaß mit Euren Mopeds - und jetzt nicht lachen:
Ich hab seit ein paar Tagen exakt die Aufgabe wie unser Rossi hier. Weil, da stand so ein Moped alleine rum und hat mich angebettelt, es doch mit zu nehmen an den Deich. Also hab ich mir noch eine Z 1300 an Land gezogen, die wievielte weiß ich ich jetzt nicht genau. "oj"

Aber auch die hat seit 26 Jahren gestanden, mal sehen was mich da erwartet....
Ist aber bis auf Auspuff original.

Liebe Grüße von der kleinen Ponderosa am Deich
Willy

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Mai 2025 18 15:23

Re: ein Neuer aus dem wilden Süden

Beitrag von Forum Member

Danke für die guten Tipps!
Gerhard, am Starterakku wird es dann, wenn soweit, nicht liegen, steht ein 400Ah LiFePo parat.
Mein Gedanke war, wie es Willy so hervorragend beschrieben hat, lieber langsam und vorsichtig die Reaktivierung durchzuführen.
Wird also etwas dauern, da ich selber eher Richtung Theoretiker bin.
Grüßle und schönen Sonntag
Rossi
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