Goßes Malheur

Hier gehört alles rein was die Technik der CBX betrifft

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Re: Goßes Malheur

Beitrag von Forum Member »

@Alexander
ich habe 2 neue hier liegen die auf keinem Kopf den ich bisher hatte gepasst haben.

Und ich weiß noch jemanden der auch noch 2oder 3 hatt mit dem gleichen Problem.

Ich biete die deswegen auch nicht an,weil die kaum jemand richtig anpassen kann.

Der Kopf müßte runter und auf einer Maschine die Lagerstelle nachbearbeitet werden.

Die Firma Scheuerlein könnte das eventuell,die haben bei einem Kollegen auch schon mal einen Kopf mit Lagerschaden repariert (Lagerschalen eingepasst).
Ich nehme an das die Böcke alle aus einer Serie von Nachfertigungen sind.
Teilweise sind die nachgefertigten Teile die 15 oder 20 Jahre nach einstellen des Motorradmodells entstanden sind eben nicht von der Qualität (Genauigkeit) wie die Teile die während der Serienproduktion oder kurz danach hergestellt wurden.
Gruß,
Daniel
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Re: Goßes Malheur

Beitrag von Forum Member »

@cbx_daniel Bist du dir sicher, dass sich die Nockenwelle wenigstens einige Grad verdrehen lässt wenn die Tassenstößel draußen sind? Das habe ich noch nie probiert. Wenn die Tassenstößel drinn sind, also beim normalen demontieren und montieren der Nockenwelle liegen die Nocken (leicht) auf den Stößeln auf und lassen sich nicht drehen. Kopf abbauen damit ich Ventile ausbauen kann um zu testen, dafür habe ich keine Lust. Bringt auch eigentlich nichts weil dann weiß ich zwar ob diese Lagerstelle eingeklemmt ist oder frei dreht, aber ob das Spiel zu klein oder zu groß ist und dem von Honda konstruktiv vorgeschriebenen Lagerspiel entspricht, so dass sich der für das Gleitlager notwendige tragende Ölfilm bilden kann, weiß ich dann trotzdem noch nicht.

Plastigage ist für mich ein bewährtes und geeignetes Mittel um das Lagerspiel zu messen. Steht so auch im originalen Werkstatthandbuch, habe gerade mal nachgeschaut.

Für alle die das mal in der Zukunft brauchen, Honda gibt folgende Verschleißgrenzen vor:
Nockenwellenhalter 1,4,5,8,9,12,13,16: 0,12 mm
Nockenwellenhalter 2,3,6,7,10,11,14,15: 0,14mm

Anzugsmoment für den Messvorgang ist 12-14 Nm.

Messen kann man das mit Plastigauge blau = 0,1mm bis 0,25mm

Übernächste Woche soll alles da sein. Ich gebe anschließend mal ein Feedback wie es geklappt hat.

Nochmal vielen Dank an Alle für die Ideen und Tipps!

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Re: Goßes Malheur

Beitrag von Forum Member »

Wenn die Tassenstößel raus sind kann man die Welle fast 90° drehen ohne die Ventilfederteller zu berühren (habe ich gerade noch mal getestet).

Ich würde mich auch nicht nur auf das Plastigage verlassen,da kann es passieren das man oben in der Mitte ein passendes Lagerspiel mißt.

Aber die Welle seitlich trotzdem klemmt (seitlicher versatz des Lagerbocks),das mekt man bei montierten Tassenstößeln nicht.

Unbedingt Tassenstößel raus und Spiel prüfen.

Um ein Gefühl zu haben kann man ja abwechselnd den alten (defekten) Lagerbock und den neuen montieren.

Gruß,
Daniel

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Re: Goßes Malheur

Beitrag von Forum Member »

Jetzt möchte ich da das erste Mal auch meinen Senf dazu geben.
Ich habe an meiner CBX das gleiche Problem.
1991 wurden, wenn ich mich recht entsinne, bei einer Inspektion Alu-Teile in der Ölwanne festgestellt.
Geschockt habe ich daraufhin den Motor mit einem schlechten Gefühl im Bauch, selbst zerlegt. Da hatte er 30.000 KM drauf.
Mittendrin habe ich alle Teile durchgesehen und festgestellt, das eben dieser Halter defekt ist. Sche....
Jetzt komplett zerlegt, kontrolliert (scheinbar alles ok) und wieder zusammengebaut.
Danach lag der Motor weil ich mir selbst nicht getraut habe bis 1998 in der Tiefgarage.
Dann habe ich das Teil von einem Schrauber der mir empfohlen wurde nochmal prüfen lassen. Nach seinen Worten alles ok.
Der Nockenwellenhalter war immer noch defekt!
Seit 2010 ist die CBX wieder zum Leben erwacht und läuft seitdem mit defektem Nockenwellenhalter klaglos.
Ich hoffe, dass bleibt auch so!

Bei cmsnl habe ich derzeit eine Ersatzteilanfrage für einen neuen Nockenwellenhalter laufen.

Nachdem ich das alles gelesen habe, warum nicht den Halter ausbauen, beim Motorenbauer des Vertrauens einen Ring fertigen lassen, mit dem Halter verschrauben, der das Antriebsritzel in seinem Sitz hält. Es handelt sich hier nicht um ein hochsensibles Teil.

Ich muss über den Winter wegen den Vergasern sowieso den Motor absenken. Dann versuche ich das mal auf diesem Weg.

Wird wahrscheinlich nicht preiswert sein, aber allemal preiswerter als Kopf runter, alles demontieren und Sitz neu einschleifen usw...

Nur so ein Gedanke!!!!
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Re: Goßes Malheur

Beitrag von Forum Member »

Der Abnehmer für den Drehzahlmesser steckt doch in dem nicht abgebrochen Teil, Das loch ist doch nur dafür da damit das Teil dadurch geht

Wo ist denn die andere Lagerstelle ??
Ist die etwa in dem Deckelchen wo der Simmerring drin ist?

ggf reicht es ja auch wenn man da ein kleines Kugellager mit beipackt - wenn überhaupt. Eventuell reicht sogar die Führung durch den Simmerring.
Dann braucht man nicht die ganze Hexerei mit Lagerschleifen, messen und den halben Motor zerlegen.

Ich vermute mal das die Ecke ausgebrochen ist weil jemand den Ventildeckel mit Gewalt entfernt hat weil er schlichtweg den Mitnehmer nicht vorher aus dem Kopf gezogen hat.

Sehr wahrscheinlich ist diese Bohrung überhaupt nicht so lebenswichtig wie bisher gedacht
Wenn ich mal sterbe ist meine grösste Sorge,
dass meine Frau die Werkzeuge und Maschinen für das Geld verkauft,
was ich ihr erzählt habe als ich es angeschafft habe

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Re: Goßes Malheur

Beitrag von Forum Member »

NeNe Carstene , so geht es nicht . Die Antriebswelle ist komplett im Nockenlagerbock gelagert . Zieh mal raus das Teil und kuck es dir an .
Das von dir genannte "Loch zum Rausziehen" , ist zugleich die obere Lagerbuchse .
Wenn man das nicht perfekt so wieder herstellt , gibt's da obenrum mal richtig Kleinholz . Schließlich muss die Verzahnung sauber in der Verzahnung der Nockenwelle Kämmen . Da muss Abstand und Anstellwinkel stimmen und eine gute Lagerung auch .
Da ist nix mit Basteln zu werden . Einzig : Umrüsten auf elektronischen .
Bin recht bescheiden
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Re: Goßes Malheur

Beitrag von Forum Member »

Stimmt das wäre auch noch eine Option

Ich habe an der CBX noch nicht allzuviel schrauben müssen.

Das die Bohrung sauber gearbeitet ist sieht man ja. Hätte nur nicht gedacht dass es auch die Lagerfläche ist weil da so wenig, eigentlich keine, Leistung übertragen wird. Dafür ist die Lagerfläche dann schon recht gross geraten
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Re: Goßes Malheur

Beitrag von Forum Member »

Wenn Du ein Werkstatthandbuch hast, kannst Du im mittleren Bild unter Rubrik 5-3 den Halter sehen.
Der Geber ist durch das Lager durchgeführt und dann mit dem Halter zusammen eingebaut. Hat also 3 Lagerpunkte. Unten, wie von dir beschrieben, in der mitte, nennen wir es das angegossen Ohr und oben wird es auch noch mal gehalten. Ob die Haltepunkte oben und unten auf Dauer genügen. Ich weiss es nicht. Deshalb suche ich nach einer sauberen Lösung, möglichst ohne den halben Motor zu zerlegen.
Wenn ich die Disskussion so sehe, ist das Problem ja weiter verbreitet.

Genaueres und wie man das Problem lösen kann, wissen bestimmt die Spezialisten, die schon x mal Motoren zerlegt und wieder zusammen gebaut haben.

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Re: Goßes Malheur

Beitrag von Forum Member »

Stimmt nicht ganz was ich geschrieben habe. Der Geber kann ohne demontage des Nockenwellenhalters gezogen werden. Sonst wäre der Geber in dem Bild noch drin.
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Re: Goßes Malheur

Beitrag von Forum Member »

So, hier mal mein Abschlußbericht. Operation gelungen, Papient lebt.
Gestern war endlich alles da und weil ich nicht bis zum Wochenende warten konnte, habe ich mich dann abends drann gemacht, den Nockenwellenhalter zu tauschen.

Maximales Lagerspiel ist von Honda mit 0,14mm vorgegeben. Ein Minimalspiel wird im Werkstatthandbuch nicht angegeben.
Honda schreibt im Originalhandbuch, dass bei Überschreiten des Verschleißmaßes die Nockenwelle zu tauschen ist. Ich schließe daraus, dass bei der Fertigung Hauptaugenmerk auf geringe Fertigungstoleranzen bei den Bohrungen des Nockenwellenlagerbockes gelegt wird und das effektive Lagerspiel hauptsächlich durch die Fertigungstoleranz der auf der Nockenwelle befindlichen Lager bestimmt wird.

Erwartungsgemäß hat nach dem Einbau nichts geklemmt :dh:. Da kein minimales Spiel vorgegeben ist, habe ich vorsorglich zuerst den originalen Lagerbock vermessen, das Lagerspiel betrug 0,045mm. Der gebrauchte Lagerbock hat ein Lagerspiel von 0,040mm, also minimal geringeres Lagerspiel.

Nochmals vielen Dank für all die vielen Tipps und Gedanken :wink:
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