Bremshebel lässt sich sehr weit durchziehen

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Bremshebel lässt sich sehr weit durchziehen

Beitrag von Forum Member »

Ich habe in einer Art Verzweiflung neue Bremssteine gekauft und eingebaut, in der Hoffnung, dass das unsägliche Quietschen bei nur leichter Betätigung der Bremse vorn aufhörte.

Die Hoffung hat sich nur teilweise bewahrheitet, aber immerhin ist es mit dem Quietschen besser geworden. Was schlechter wurde: ich muss den Bremshebel inzwischen bis ca. 2/3 ziehen, so dass nur 1/3 bis zum Gashebel verbleibt, bis es irgendwie ausreichend bremst. Ist hier womöglich ein neuer Dichtsatz für den HBZ nötig? Die CBX bremste nie so wie eine heutige Maschine, mit zwei Fingern und so, aber im Moment finde ich es eher kritisch.

Die Bremsflüssigkeit ist relativ neu und die Nehmer-Kolben gehen astrein, weil erst letztes Jahr gesäubert und gefettet eingesetzt (unmittelbar, bevor ich die Sinterbremssteine kaufte und gerade heute nochmals geprüft). Der HBZ ist seit 1982 unangetastet, hier vermute ich die Ursache, möchte aber sicherheitshalber eine weitere Meinung einholen, bevor ich das Ding zerlege. Könnte das Verschleiß an der Stelle sein, oder sollte ich woanders suchen? Die Bremsleitungen sind seit einigen Jahren durch Teflonleitungen ersetzt worden.
Achim
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Re: Bremshebel lässt sich sehr weit durchziehen

Beitrag von Forum Member »

Ich meine das spricht eher für Luft im System, woher auch immer. Alle Anschlüsse nachziehen und dann nochmals entlüften.
Wenn der HBZ defekt ist, kannst du ganz durchziehen, so meine Meinung.
Ich gehe nach der Entlüftung immer her und fixiere über Nacht den angezogenen Bremshebel mit einem Kabelbinder,
so entweicht auch wirklich alle Luft aus dem System, ein Versuch ist es allemal wert. Gruß Peter
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Re: Bremshebel lässt sich sehr weit durchziehen

Beitrag von Forum Member »

Hallo, Bremszylinder überholen ist sicher eine gute Idee. Habe an meiner CBX dieses Jahr auch alle Bremszylinder und Kolben rausgeholt, sauber gemacht (poliert) und mit neuen Reparaturkits zusammengebaut.
So wie es beschreibst (Bremshebel inzwischen bis ca. 2/3 ziehen) tippe ich auch darauf, dass Luft im System ist. Hast du die Verschraubungen an den Bremschchläuche evtl. gelockert bei deiner Tasuchaktion? Oder hattest du sie mal ab? Hast du, falls sie ab oder gelockert waren, neue Dichtringe eingesetzt?
Das Quitschen kommt wegen fehlender Spannung der Kupferplatte, die über den Bremsbelägen sitzen und normalerweise gegen das Gehäuse der Bremszange drücken so dass die Bremsbeläge senkrecht in der Bremszange sitzen und nicht an den Scheiben schleifen: Bremsbeläge ausbauen, die Kupferplatte leicht nachbiegen so dass sie wieder mit ausreichend Spannung eingebaut wird und feste auf die die Bremsklötze drückt wenn diese ebenfalls eingebaut sind, dann ist das quitschen wieder weg.
Viel Erfolg :dh:
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Re: Bremshebel lässt sich sehr weit durchziehen

Beitrag von Forum Member »

Bevor du irgend etwas machst, erst ordentlich mit einer Vacuum Pumpe entlüften und sehr wahrscheinlich wars das auch schon. Ich vermute ohnehin alte Flüssigkeit obendrein.
Zudem, wenn etwas (unten) lecken würde, kann man das bei Bremsflüssigkeit sehen da sie nicht verdunstet. Wenn es vorher nicht so war, und erst nach dem Wechsel der BK aufgetreten ist, haste irgendwas falsch gemacht.
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Re: Bremshebel lässt sich sehr weit durchziehen

Beitrag von Forum Member »

Relativ neu ist eine Aussage, die alles oder nix heißen kann. Ich wechsele z.B. die Bremsflüssigkeit jedes Jahr und habe noch nie Probleme gehabt. Ich tippe ebenfalls auf Luft im System, aber das wurde ja jetzt schon zur Genüge beschrieben. Eine Vakuumpumpe ist jedenfalls eine gute Option, da du die alte Bremsflüssigkeit direkt von unten an den Bremssätteln absaugen kannst. Kostet nicht viel und ist sehr hilfreich.
Viele Grüsse vom Hajott !


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Re: Bremshebel lässt sich sehr weit durchziehen

Beitrag von Forum Member »

Ich werde mitnichten eine Bremsflüssigkeit wechseln, weil es auf dem Kalender steht, aber zu eurer Beruhigung: das Zeug war im Herbst 2017 brandneu eingefüllt worden. Daran wird es also nicht liegen. Die neuen Steine habe ich ohne Demontage der Bremse installiert, also einfach die noch gereinigten Kolben eingedrückt und die neuen Beläge hineingesteckt. Das mit den Blechen werde ich mal im Hinterkopf behalten, aber ich bin sicher, dass die korrekt an Ort und Stelle sind.

Da der rechte Nehmerzylinder nicht zu funktionieren scheint, habe ich heute nochmals klassisch entlüftet und nun den Bremshebel fixiert, bei ganz links eingeschlagenem Lenker. Das hatte ich zwar im Herbst auch schon gemacht, aber vielleicht finden noch ein paar der Blasen den Weg nach oben.

Danke also für eure Hinweise, ich werde weiter beobachten.
Achim
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Re: Bremshebel lässt sich sehr weit durchziehen

Beitrag von Forum Member »

2na"
Das war wieder eine typische "Achim" Antwort .... "ich werde mitnichten" ...
Zwar war deine Bremsflüssigkeit jetzt zufällig recht neu, aber generell: Du gehtst doch auch hoffentlich jährlich zum Zahnarzt zur Kontrolle, und nicht erst wenn es weh tut ???
Es gibt wenige fixe Sachen bei der Wartung, aber eines gehört dazu: Neue Bremsflüssigkeit alle 2 Jahre. Man rast zwar nicht gleich ins Stau-Ende wenn sie jetzt 2,5 Jahre alt ist, aber diese Werte haben sich über viele Jahre entwickelt und bestätigt und gelten im Durchschnitt. Nicht jeder fährt 2x im Jahr die Dolomiten, wo man ständig die Bremse heiss bremst, schon klar, aber die paar Pfennig habe ich allemal für meine Sicherheit übrig ...
Daran ist nicht zu rütteln. Weil es im Kalender steht ....
"pf"
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Re: Bremshebel lässt sich sehr weit durchziehen

Beitrag von Forum Member »

Das Problem habe ich auch schon gehabt, allerdings beim PKW. Weiches Pedal nach dem Bremsklotzwechsel, ein paar mal scharf bremsen damit sich die Klötze an die Scheiben legen hat da immer geholfen.
Wir feilen an den Kolben, denn wir wollen einen verfolgen!
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Re: Bremshebel lässt sich sehr weit durchziehen

Beitrag von Forum Member »

Ich habe Teflonleitungen, Sauerstoff und/oder Wasser kann allenfalls durch die Membran im Vorratsbehälter diffundieren oder durch die wirklich kleine exponierte Fläche der Kolbendichtungen und des HBZ. Mir scheint die Gefahr von durch Wasser im Siedepunkt verminderte Bremsflüssigkeit als sehr klein.

Aber danke dennoch allen Hinweisgebern, ich hatte die Kiste Mittwoch nochmals erfolglos entlüftet mit dem Nippel (es kam keine Luft heraus) und den Hebel gezogen fixiert. Heute ging es schon besser, ich denke das war es jetzt. Sie bremst nicht mit zwei Fingern, ist ja keine Yamaha, aber ich bin zufrieden, quietschen tut's auch kaum noch.
Achim
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