Kette erneuern

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Kette erneuern

Beitrag von Forum Member »

Soeben habe ich bei der 550er eine Kette getauscht, DEKRA war der Meinung, die alte sein hinüber. Nun ja. Jedenfalls habe ich dieses Werkzeug hier gekauft:
https://www.kellermann-online.com/produ ... er=130.150

Es kostet bei der Tante allerdings zur Zeit 20,- weniger, als direkt bei Ke11ermann. In ungefähr 20' war ich mit der Arbeit fertig: alte Nieten wegschleifen mit Dremel, Bolzen austreiben, neue Kette mit der alten durchziehen, Schloss einfummeln, Lasche aufsetzen, Hohlnieten aufpilzen. Ich bin geradezu begeistert, allerdings war es hilfreich, dass ich vom Club bereits einmal ein ähnliches Werkzeug ausgeliehen hatte.

Es war ein zusätzliches Schloss bei der Kette dabei, falls wer noch sowas für eine 530er Kette haben möchte, kann es bei mir kostenfrei bekommen. Wer sich fragt, warum ich nicht die Kettenräder mitgetauscht habe: die sehen noch gut aus und werden erst getauscht, wenn sie deutliche Verschleißmerkmale zeigen. Bislang bin ich gut mit dieser Strategie gefahren.
Achim
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Re: Kette erneuern

Beitrag von Forum Member »

Ich sag mal : Ohne dieses Werkzeug geht es halt gar nicht selber zu machen .
Wie hast du es denn bislang immer getätigt ? Etwa mit einem Spangenschloß ?
Bin recht bescheiden
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Re: Kette erneuern

Beitrag von Forum Member »

????? Wieso Dremel ?????? alle Kettenietgeräte haben eine Austreibdorn, einfach Aufsetzen und und die Kette Trennen, kenne zwar das Kellerman gerät nicht aber da wird es nicht anders sein wie bei allen anderen Geräten die auf dem Markt sind.
Dein Dremel oder Flex war überflüssig.

Soll keine Kritik sein, aber du hättest es noch Einfacher haben können.
Hoffentlich hast du nicht zu Stramm genietet.

Gruß mazze
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Re: Kette erneuern

Beitrag von Forum Member »

Stimmt.
Ich persönlich mache es mir allerdings gar ganz leicht, flexe die Kette einfach irgendwo direkt durch .... brachial, aber in 5 Sec. erledigt ... 2na" Lackstellen muss man halt mit einem Lappen abdecken.
Allerdings tausche ich IMMER den ganzen Satz .. (Ritzel, Kettenblatt und Kette). Das ist aufeinander eingeschliffen und reduziert sonst die Lebensdauer gewaltig. Alles andere geht gar nicht.
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Re: Kette erneuern

Beitrag von Forum Member »

Wolfgang, du kannst gern stets den gesamten Satz tauschen, ich mache das aus oben genannten Gründen nicht. Die gerade gewechselte Kette bei der 550er hatte 21.000km auf der Uhr; bei der CBX habe ich zuletzt bei 37 tkm und danach bei 24 tkm getauscht, wobei die Kettenräder am Anfang der 37 tkm mitgetauscht wurden. Nach inzwischen weiteren 20.000 (also gesamt 81 tkm) sehen die Kettenräder noch immer so aus, wie ich sie mir vorstelle, Haifischzähne sind es jedenfalls nicht.

Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass stets nur ein Kettenglied einen Zahn des Zahnrads antreibt bzw. angetrieben wird. Das erscheint mir logisch und nachvollziehbar. Weshalb ich unter dieser Gegebenheit immer einen Satz tauschen sollte, erscheint mir hingegen als ziemlich unlogisch. Solange die Kettenräder für mich so aussehen, als täten sie klaglos ihren Dienst, werde ich sie nicht ersetzen, für mich ist das unwirtschaftlich.

Und noch etwas: ich bin eher Blümchenpflücker als Knieschleifer, bei letzterem ist möglicherweise mit einem höheren Verschleiß der Kettenräder zu rechnen, als bei meinereiner. Das erklärte auch den überaus niedrigen Verbrauch von gelegentlich unter 6l/100km bei mir (mit Iridium-Kerzen).
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Re: Kette erneuern

Beitrag von Forum Member »

mazze hat geschrieben: Do 5. Okt 2017, 21:38 Wieso Dremel ??
Geht leicher. Einfach zwei Minuten lang die Köpfe ab und fertig, das Austreiben ist danach ohne viel Kraftaufwand möglich. Ganz durchschneiden wie von Ranger vorgeschlagen kann ich nicht, weil ich keine Flex habe (das wäre sonst meine bevorzugte Methode).
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Re: Kette erneuern

Beitrag von Forum Member »

Alexander hat geschrieben: Do 5. Okt 2017, 21:12 Wie hast du es denn bislang immer getätigt ? Etwa mit einem Spangenschloß ?
Wenn du es keinem weiter erzählst: Ich habe die Lasche irgendwie mit einer Nuss und Schraubzwingen draufgewürgt, dann ein paar Gehwegplatten (oder was sonst da war) als Gegengewicht hinter die Kette gestellt und die Nieten mit einem alten Kreuzschlitz-Bit und einem schweren Hammer verwimst. Hat bislang durchweg gute Haltbarkeit gezeigt, s.o., aber mit dem Spezialwerkzeug geht es halt bedeutend schneller und effektiver.

Ich hatte mir sogar schon mal sowas ähnliches (ansatzweise) wie o.g. Werkzeug gebastelt, aber irgendwie nicht weiter verfolgt. Vermutlich, weil das Leihangebot des Clubs weitaus verlockender war, als selbst zu frickeln. Nun hat die Not ein Ende und den paar Ketten, die ich im Leben noch wechseln werde, kann ich entspannt entgegen sehen.
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Re: Kette erneuern

Beitrag von Forum Member »

Ich habe vor wenigen Tagen ebenfalls einen neuen Kettensatz montiert. Dazu habe ich auch dieses Werkzeug benutzt, welches ich schon seit langer Zeit in der Garage liegen habe. Das Kettentrennen ist problemlos - einfach einspannen und mit dem Dorn durchdrücken. Probleme hatte ich jedoch beim aufdrücken der Schlossplatte. Durch die schmalen Felgen ist bei mir irgendwie nicht genug Platz, um das Werkzeug richtig anzusetzen. Oder ich habe mich irgendwie blöd angestellt - auch möglich. Jedenfalls habe ich ewig herum experimentiert, bis die Platte endlich drauf war. Ich wollte sogar schon aufgeben. Die Freigängigkeit und Beweglichkeit des Schlosses habe sowohl vor als auch nach dem Vernieten überprüft. Aber noch einmal werde ich mir das nicht antun. Seit vielen Jahren verwende ich eigentlich immer die Schraubschlösser von Enuma. Das ist sowas von Problemlos und easy - in 3 Minuten ist alles erledigt - man braucht lediglich einen 8er Ringschlüssel. Man kann damit auch keinen Fehler machen (zu viel oder zu wenig vernieten) und seit weit über 200.000 KM auf CBX und FZR hatte ich NIEMALS auch nur ansatzweise ein Problem mit den Schlössern.
Die knapp 20 € für das Schraubschloss sind somit gut angelegt !
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Re: Kette erneuern

Beitrag von Forum Member »

Bei dem Enuma Schraubschloß würde ich allerdings zuvor den Bolzendurchmesser nachmessen , vergleichen .
Dieses Schloß soll ja schliesslich für alle Ketten der jeweiligen Hersteller zur Anwendung kommen können .
Die Bolzenstärke differiert bei zb. DID und RK ganz erheblich , so das das eine nicht ins andere passt .
Das heißt , das dieses Enuma Schraubschloß einen solch dünnen Bolzen hat , das dieser auf jeden Fall in jede Kette egal welchen Herstellers passt .
Das heißt weiterhin das man sich eine recht ausgeprägte Wurfpassung einhandeln kann .
Das würde ich niemals so haben wollen . Ganz egal ob es nun trotzdem so gehalten hat .
Ich würde , für den Fall das kein Nietwerkzeug zur Hand ist , die 20Eur dann lieber einer Werkstatt überlassen , damit die das zur Kette zugehörige Nietschloß einbauen , welches der Kette ja eh beiliegt .
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Re: Kette erneuern

Beitrag von Forum Member »

Naja, das Enuma Schloss ist schon gut und zertifiziert. Allesdings birgt "universal" tatsächlich immer ein Restrisiko, dat stimmt wohl schon aus der Logik heraus. Ich kenne allerdings auch keinen einzigen Fall des Versagens eines Enuma Schraubschlosses. Scheinbar ist die Festigkeit wirklich überlegen. Bis auch die dann mal anfangen zu sparen .... aber bisher war mein Eindruck tatsächlich immer gut. Und ich habe sicherlich schon mehr als 50 verbaut.
Aber solange so geschraubt wird, wie unser Achim das teilweise tut, ist das Risiko tragbar.... hahaha Irgendwas macht Achim aber auch richtig, denn mit seiner Arbeitsweise, gepaart mit einer Tonne Glück, hat er sich noch nicht umgebracht .... 2na" ich hoffe das bleibt auch so. Aber deshalb überprüfe ich gekaufte Mopeds auch immer höchst penibel auf Defekte und Sünden. Habe auch noch nicht eines gekauft, das völlig in Ordnung gewesen wäre. Das ist schon bezeichnend.
Kettensätze sind bei mir eigentlich immer gleichmäßig "kaputt", also Kettenlänge und Zahnräder zeigen bei mir und den mir bekannten Mopeds immer angepasste Verschleisspuren. Daher auch immer ein Tausch im Satz, nichts anderes ist hier auch zu empfehlen. Gegen die Physik ist keine Kraut gewachsen.
Aber, jetzt wird das gleich zum Öl und Reifen Fred, auch da gibts nie eine universelle Meinung.

Leider leider neigt sich die Saison dem Ende zu, war am WE in Thüringen, das ist es schon ziemlich bunt in der Wäldern. Also, Bastelzeit kommt in Reichweite. Ich habe schon etliches Material gehortet, das nun verbaut werden muss.
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Re: Kette erneuern

Beitrag von Forum Member »

Hi Alexander !
Danke für den Hinweis, aber das war mir aber schon bewusst. Dennoch bin ich bisher jede Kette mindestens 30.000 KM gefahren - manche durchaus aus länger. Obwohl ich jetzt nicht der Klassische Blümchenpflücker bin und meine Dicke auch gerne mal flott in der Vorderpfalz und dem Elsass/Vogesen bewege. Ich bin der Meinung, dass man etwas Spiel in der Kette durchaus tolerieren kann. Gehört ja nicht zu den Bauteilen, die für die Spurtreue verantwortlich sind. Wenn man sich bei Hr. Schwarz z.B. mal das (Serienmäßige) Spiel im Schwingenlager einer aktuellen Hochleistungsmaschine anschaut ... "oj"
Viele Grüsse vom Hajott !


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Re: Kette erneuern

Beitrag von Forum Member »

Das Werkzeug vom Kellermann werde ich mir nun endlich auch anschaffen -- habe bisher davon nur Gutes gehört. Schöner Bericht, Achim. :)

Gruß, Bernd
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Re: Kette erneuern

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Ranger hat geschrieben: Di 10. Okt 2017, 01:04 Aber solange so geschraubt wird, wie unser Achim das teilweise tut, ist das Risiko tragbar.... hahaha Irgendwas macht Achim aber auch richtig, denn mit seiner Arbeitsweise, gepaart mit einer Tonne Glück, hat er sich noch nicht umgebracht
Das muss man vielleicht mal ganz pragmatisch sehen: die Nietung dient einzig einem Zweck, nämlich die Platte am Abhauen zu hindern. Das tun das Nietwerkzeug wie meine Gehwegplatten-und-Kreuzschlitznuss-konstruktion gleichermaßen gut. Nur dass es mit dem "richtigen" Werkzeug schneller geht. Solange die Bolzen die Platte festhält, kann nix passieren, gar nix. OK, der Abstand der Platten könnte sich geringfügig erhöhen, aber sonst?
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Re: Kette erneuern

Beitrag von Forum Member »

Wenn es nicht ordentlich aufgepilzt oder gespreizt ist, sollste mal sehen was da passiert / passieren kann ... hab da schon Leutchen im Krankenhaus besucht .... aber das will man natürlich nicht wahr haben, bis es passiert, Genau wie Raucher, die ja noch keinen Krebs haben .... und natürlich keinen bekommen ....
Aber, sei froh das du es bisher noch gut hinbekommen hast. Das ist die Hauptsache.
Von allem anderen kannste mich leider nicht überzeugen. Musst du aber auch nicht. Viel Glück auch weiterhin nwünsch ich dir natürlich.
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Re: Kette erneuern

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Ranger hat geschrieben: Mi 1. Nov 2017, 20:42 Wenn es nicht ordentlich aufgepilzt oder gespreizt ist, sollste mal sehen was da passiert / passieren kann ...
Mal ehrlich, jeder halbwegs treffende Hammerschlag würde den Niet soweit vervormen, dass die Platte nicht mehr weg kann. Das ist doch alles, was die Nietung bewirken soll, sonst nix. Ich vermute, die Gefahr, hier etwas verkehrt zu machen, ist recht gering (nämlich nur die Platte aufzupressen, ohne sonstwas zu tun). Jeder Körnerpunkt auf dem Niet sollte bereits ausreichen, dass die Platte nicht abfällt und die Kette sich trennt.

Dass der Verschleiß einer nicht ordentlich vernieteten Kette an dieser Stelle hoch ist, dürfte klar sein, aber wenn es nur um die Sicherheit geht, bleibe ich dabei: das kann irgendwie verwichst werden; solange die Platte dran bleibt, hält die Kette zusammen. Wenn man es richtig macht, hält die Nietverbindung das Kettenleben lang.
Achim
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